Entschwörung konkret: Wieviel Geschlecht steckt in Verschwörungsideologien?

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Verschwörungsideologien sind nicht nur antidemokratische Denkmuster, sondern auch eng mit Geschlechterrollen und antifeministischen Weltbildern verknüpft. Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass sowohl Männer als auch Frauen spezifische Identitätsangebote innerhalb verschwörungsideologischer Szenen finden. Diese Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung untersucht, wie traditionelle Geschlechterbilder zur Verbreitung und Radikalisierung von Verschwörungserzählungen beitragen und gibt Handlungsempfehlungen für den Umgang damit.

Männer in verschwörungsideologischen Bewegungen inszenieren sich oft als „mutige Freiheitskämpfer“, die gegen eine vermeintliche Diktatur ankämpfen, während Frauen häufig über die Rolle der „schützenden Mutter“ oder „spirituellen Heilerin“ mobilisiert werden. Dabei greifen viele Narrative auf antifeministische und autoritäre Denkmuster zurück, die traditionelle Geschlechterverhältnisse reproduzieren. Besonders problematisch sind Verschwörungserzählungen, die Antisemitismus und Antifeminismus miteinander verknüpfen und so demokratiefeindliche Strukturen stärken. Weibliche Akteurinnen werden dabei oft unterschätzt, obwohl sie durch Netzwerke wie „QAmoms“ oder esoterische Kanäle zur Radikalisierung beitragen. Die Broschüre zeigt, dass eine geschlechterreflektierte politische Bildung notwendig ist, um Verschwörungsideologien wirksam zu begegnen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.